Russlands Geburtenrate auf Krisenkurs.
Im Jahr 2021 sank sie laut Statista auf 1,49 Kinder pro Frau.
Es ist die niedrigste Rate der letzten zehn Jahre in der Russischen Föderation.
Jetzt hat der russische Politiker Valery Seleznev einen bizarren Vorschlag geäußert, um dem Trend entgegenzuwirken. Darüber berichtet ein Fernsehmoderator im Staatsfernsehen.
“Valery Seleznev hat gesagt: Weibliche Inhaftierte sollten einen Empfängnisurlaub bekommen.
Verstehen sie? Um schwanger zu werden. Wenn es passiert und sie erfolgreich schwanger wird, wird die Frau nach der Geburt freigelassen.”
Inhaftierte Frauen, die wegen geringfügiger Vergehen verurteilt wurden, sollen also aus den Gefängnissen entlassen werden. So könnten sie Kinder bekommen und die niedrige Geburtenrate des Landes in einer Zeit hoher Sterblichkeit erhöhen.
Der Putin-Propagandist Sergey Mardan ist sichtlich amüsiert über den Vorschlag des Politikers:
“Was sich Valery Seleznek ausgedacht hat, ist kein zufälliger Akt von Dummheit. Es ist das Ergebnis langen Nachdenkens.”
“Ich weiß nicht, wer ihm geraten hat, dies zu sagen. Vielleicht ist er einfach ein ungewöhnlicher, interessanter Mensch.”
Aufgrund des Mangels an russischen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine wurden zuletzt männliche Häftlinge von Söldnertruppen rekrutiert.
Mardan zieht einen bizarren Vergleich:
“Inhaftierte Männer, die einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium unterschreiben und sich einer Sturmeinheit anschließen, kaufen sich mit ihrem Blut frei. Eine Frau kauft sich auch in gewisser Weise mit ihrem Blut frei, weil die Geburt mit Blut verbunden ist.”
Schon im Januar 2020 hatte der russische Präsident Wladimir Putin eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die Zahl der Kinder, die in Russland geboren werden, innerhalb von vier Jahren zu erhöhen.
